In der Hansestadt entsteht derzeit die wohl integrativste WG Hamburgs: 18 Ukrainerinnen und Ukrainern organisiert der Verein MenscHHamburg eine zweite Heimat auf Zeit. Die Idee: Die Geflüchteten wohnen zusammen und werden von den Mitgliedern und Freundinnen des Vereins durch ihren Alltag begleitet. Finanziert wird das Wohnprojekt durch Spenden und den Verkauf der #MoinMoinRefugees-Buttons.
„Wir wollen Hamburg von der schönsten Seite zeigen“, betont Vereinsvorsitzender Lars Meier. „Wir haben alle ein großes Netzwerk an Kontakten und Möglichkeiten. Dieses nutzen wir, um den Geflüchteten das Leben hier zu erleichtern und sie schnell in das Leben in der Hansestadt zu integrieren. Dabei bleibt es nicht bei den üblichen Hilfestellungen wie z. B. Behördengängen oder Jobsuche. Wir machen mit unseren Gästen Spieleabende, Restaurants laden uns zum Essen ein. Wir fiebern gemeinsam am Millerntor beim FC St Pauli mit, oder machen zusammen eine Barkassenfahrt. Unsere Netzwerkpartner sind spendabel, und das hilft uns natürlich“, freut sich Vereinsvorstand Lars Meier.
Insgesamt wurden dem Verein sieben Wohnungen mietfrei zur Verfügung gestellt, die in den letzten zwei Wochen wohnlich hergerichtet wurden. Von der Gabel bis zum Fernseher wurde alles besorgt. Die Familien, die dort nun einziehen, haben alle unterschiedlich Schicksale hinter sich und wurden über private Kontakte vermittelt. „Wir wollen den Leuten helfen, die traumatischen Wochen und den Verlust der Heimat möglichst gut zu verarbeiten. Dafür bekommen wir aus unserem Netzwerk auch psychologische Hilfe. Es gibt keinen Ersatz für eine Heimat. Aber Hamburg kann für unsere Gäste ein zweites Zuhause werden. Wir garantieren als Verein den Gästen für mindestens ein Jahr unsere Fürsorge und eine Wohnung.“, erklärt Vorstand Janette Hoschke.
Finanziert wird die MenscHHamburg WG neben direkten Spenden an den Verein durch die Kampagne #MoinMoinRefugees. Über 12.000 Buttons mit dem hanseatischen Gruß in den Landesfarben der Ukraine brachte der Verein seit Anfang März bereits unter die Hamburgerinnen und Hamburger. Dass es der Verein nicht bei der reinen Solidaritätsbekundung mit Geflüchteten belässt, zeigt nun das besondere Wohnprojekt.
Am Ende sollen die Bewohnerinnen voll integriert sein in das Leben der Vereinsmitglieder und natürlich in die Hansestadt Hamburg. „Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und nehmen die Verpflichtung gerne an. Wir wollen von unseren Gästen lernen, und sie sollen durch uns Hamburg kennen- und vielleicht lieben lernen. Dafür brauchen wir viele Geldspenden und Unterstützung in den unterschiedlichsten Bereichen. Kooperationspartner können sich gerne bei uns melden.“, ergänzt Arne Platzbecker von Mensch Hamburg e.V.
Die einjährige Reise durch Hamburg wird der Verein dezent auf Instagram (@MenscHHamburgWG) dokumentieren. „Niemand soll vorgeführt werden, aber wir wollen Hamburg an den Problemen und Nöten unserer Gäste auch teilhaben lassen. Auch, wenn schöne Dinge passieren, weil uns zum Beispiel ein Theater in eine Vorführung einlädt.“, betont Janette Hoschke.
Unterstützt werden kann die MenscHHamburg WG durch Spenden an den Verein sowie weiterhin durch den Kauf der #MoinMoinRefugees-Buttons. Firmen erhalten gegen eine Spende von 100 Euro an MenscHHamburg e.V. 50 Buttons. Die Firmenspende erfolgt per PayPal an info@menschhamburg.de unter Angabe der gewünschten Versandadresse. Einzelne Buttons gibt es im Büro von MenscHHamburg in der Susannenstraße 26 für jeweils einen Euro zu kaufen (Mo.-Do.: 11-18 Uhr, Fr.: 11-16 Uhr).